Weltwirtschaft im Wandel: Neue Machtzentren entstehen

Die Weltwirtschaft befindet sich in einem ständigen Wandel und derzeit sind deutliche Verschiebungen der Machtzentren zu beobachten. Während Europa und die Vereinigten Staaten mit einer schwachen Wirtschaftsentwicklung zu kämpfen haben, verzeichnen viele asiatische Länder robuste Wachstumsraten und eine solide wirtschaftliche Basis. Diese Veränderungen werfen spannende Fragen auf und zeigen, dass sich das globale Wirtschaftsgefüge neu formiert.

Ein aktuelles Warnsignal für Europa ist der ZEW-Geschäftsklimaindex für die Eurozone, der kürzlich veröffentlicht wurde. Im Mai erreichte der Index mit einem Wert von minus 9,4 Punkten seinen tiefsten Stand seit Dezember 2022. Während 46 % der Befragten keine bedeutenden Veränderungen im Geschäftsumfeld erwarten, prognostizieren 31 % eine weitere Eintrübung. Nur 22 % der Befragten erwarten eine Aufhellung des Geschäftsklimas.

Besonders Deutschland, als größte Volkswirtschaft Europas, hat mit Problemen zu kämpfen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für Deutschland eine stagnierende Wirtschaftsleistung aufgrund hoher Energiepreise, einer alternden Bevölkerung und Engpässen auf dem Arbeitsmarkt. Die systemisch begründeten Probleme in Deutschland (Energiewende, Demografie) könnten mittelfristig auch die Europäische Union in Schwierigkeiten bringen. Denn unterm Strich erwirtschaftet Deutschland rund 47 % aller Einnahmen für Brüssel.

 

USA am Rande einer Rezession und Asien im robusten Wachstum

Auch in den Vereinigten Staaten zeigt sich eine Abkühlung der Wirtschaft. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent gestiegen ist, sank die Wachstumsrate von fast drei Prozent Ende 2022. Viele Ökonomen erwarten eine Rezession in der zweiten Jahreshälfte. Der Immobilienmarkt zeigt Anzeichen von Schwäche, und es besteht die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit, falls der Kongress nicht einer Aussetzung der Schuldenobergrenze zustimmt.

Im Gegensatz dazu verzeichnet Asien ein robustes Wachstum. Länder wie die Philippinen, Indonesien, China, Indien, Saudi-Arabien, die Türkei und Vietnam weisen beeindruckende Wachstumsraten auf. Obwohl das Wohlstandsniveau in diesen Ländern niedriger ist als in Europa, deutet das solide Wachstum auf eine Verschiebung der wirtschaftlichen Dynamik hin.

 

Was sind die Gründe für die Verschiebung der Machtzentren?

Ein wesentlicher Grund für diese Verschiebung liegt in der Umleitung russischer Energieströme in Länder Asiens. Indien profitiert beispielsweise von russischem Erdöl und hat seine Importe seit letztem Jahr vervielfacht. Dies hat jedoch zur Folge, dass reiche Industriestaaten, insbesondere das rohstoffarme Europa, mit höheren Energiekosten konfrontiert sind.

Der Standortnachteil im Energiebereich ist in Deutschland und Europa systemischer Natur. Der Umbau der Energieversorgung im Zuge des Klimaschutzes hat zu steigenden Energiepreisen geführt. Ein Beispiel dafür ist der Strompreis in Deutschland, der im Vergleich zu anderen Ländern deutlich höher ist. Daten von Statista zufolge betrug dieser im vergangenen Jahr umgerechnet 0,53 US-Dollar je Kilowattstunde. In Großbritannien 0,48 Dollar, in Italien 0,24 Dollar und in Frankreich 0,22 Dollar. Amerikanische Unternehmen und Haushalte zahlten dagegen durchschnittlich 0,18 Dollar, chinesische nur 0,08 Dollar und russische sogar nur 0,06 Dollar. Diese energetischen Nachteile beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit Europas.

Die Vereinigten Staaten und andere G7-Länder sind hoch verschuldet und haben beträchtliche Handelsdefizite. Die westlichen Zentralbanken erschweren die Refinanzierungsbedingungen im Zuge der Geldpolitiknormalisierung, was sowohl hoch verschuldete Unternehmen als auch die Staatshaushalte unter Druck setzt. Das Ringen um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA verdeutlicht diese Situation. Die US-Staatsschulden sind rapide gestiegen, und dies ist nur ein Beispiel für viele andere Industrieländer. Die Verbindlichkeiten der US-Bundesregierung haben sich seit 2012 von rund 15 Billionen auf knapp 32 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Die Staatsschulden pro Steuerzahler sind von 170.000 Dollar im Jahr 2016 auf 250.000 Dollar gestiegen. Das Verhältnis der Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt liegt bei 120 %, was als kritisch für die Zukunft des Staatshaushalts betrachtet wird. Die Gesamtverschuldung der USA, einschließlich Unternehmen, Haushalte und Finanzinstitute, beträgt rund 96 Billionen Dollar. Die USA haben ein Ungleichgewicht zwischen Konsum und Export, was zu einem hohen Defizit führt.

Die Nutzung des US-Dollars als Instrument politischer Sanktionen hat dazu geführt, dass viele Länder ihre Handelsgeschäfte unabhängiger von der Weltleitwährung machen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt und der Kauf von US-Staatsanleihen zurückgeht, könnten die Vereinigten Staaten mittelfristig Schwierigkeiten haben, ihre massiven Handelsdefizite zu refinanzieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Veränderungen in der Weltwirtschaft nicht nur auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen sind, sondern auch auf geopolitische Entwicklungen. Insbesondere der wachsende Einfluss asiatischer Länder spielt eine entscheidende Rolle. China ist dabei eine zentrale Akteurin. Das Land hat in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende wirtschaftliche Transformation durchlaufen und ist mittlerweile zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen. China investiert massiv in Infrastrukturprojekte im In- und Ausland und treibt die Entwicklung neuer Technologien voran. Dadurch sichert es sich strategische Vorteile und stärkt seine Position in der globalen Wirtschaft.

Aber nicht nur China, sondern auch andere Länder in Asien wie Indien, Südkorea und Singapur spielen eine immer bedeutendere Rolle. Diese Länder verfügen über eine junge und wachsende Bevölkerung, eine zunehmend gebildete Arbeitskraft und eine hohe Innovationskraft. Sie haben erfolgreich Technologieunternehmen und Start-up-Ökosysteme entwickelt, die weltweit Aufmerksamkeit erregen.

Ein weiterer Faktor, der zur Verschiebung der Machtzentren beiträgt, ist der Aufstieg der Schwellenländer insgesamt. Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) haben in den letzten Jahren eine verstärkte Zusammenarbeit und eine gemeinsame Stimme in internationalen Wirtschaftsfragen entwickelt. Diese Länder verfügen über reichhaltige Ressourcen, einen großen Binnenmarkt und ein beträchtliches Wachstumspotenzial.

Die Verschiebung der Machtzentren in der Weltwirtschaft hat auch Auswirkungen auf die geopolitischen Beziehungen. Traditionell dominierende Länder wie die USA und einige europäische Staaten müssen sich anpassen und neue Partnerschaften eingehen, um ihre wirtschaftliche Stärke zu erhalten. Dies kann zu einer Neuausrichtung von Bündnissen, Handelsbeziehungen und politischen Strategien führen.

 

Das richtige Handeln ist in solchen Zeiten entscheidend

Die Veränderungen in der Weltwirtschaft bringen sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Neue Märkte entstehen, innovative Geschäftsmodelle werden entwickelt und der Wettbewerb nimmt zu. Gleichzeitig müssen bestehende Wirtschaftsakteure ihre Positionen überdenken und sich anpassen, um relevant zu bleiben.

Insgesamt steht die Welt vor einer spannenden und dynamischen Phase des wirtschaftlichen Wandels. Die Verschiebung der Machtzentren in der Weltwirtschaft eröffnet neue Möglichkeiten und stellt gleichzeitig bestehende Strukturen in Frage. Es wird entscheidend sein, wie einzelne Länder, Unternehmen und Akteure auf diese Entwicklungen reagieren und sich darauf einstellen, um in der neuen Wirtschaftsordnung erfolgreich zu sein.

Seit über einem Jahr ist zu beobachten, dass der „Osten“ in hohem Maße Gold kauft (über 100 Tonnen pro Monat). Gold ist Stabilität und sichert die Kaufkraft. Ich vermute, dass in den BRICS-Staaten ein goldgedeckter Währungskorb entsteht, was den Niedergang von Dollar und damit auch dem Euro und Yen beschleunigt.

Warum also nicht auch privat Gold und Silber kaufen, um von der Stabilität und dem Schutz der Kaufkraft zu profitieren? Lassen Sie uns die alte Bauerregel befolgen – „lieber drei Monate zu früh als einen Tag zu spät“. Seien Sie dabei und sichern Sie Ihre Zukunft.

 

Eine neue Finanzkrise hat begonnen

Der Bankrott der US-Geldinstitute Silicon Valley Bank und Signature Bank sind aus Sicht des Finanzmarktexperten Peter Schiff eindeutige Merkmale für den Beginn einer neuen Finanzkrise. Das Eingreifen der Zentralbank und des Finanzministeriums hätte zwar wahrscheinlich Ansteckungseffekte im globalen Bankensystem vorerst verhindert, stelle aber eine Rückkehr zur ultralockeren Geldpolitik dar und werde dazu führen, dass die Inflation zunehmend außer Kontrolle gerate, sagt Schiff.

 

„Dies ist die Krise von 2023. Es ist lange her – 15 Jahre – seitdem wir zuletzt eine Finanzkrise hatten. Ich bin überrascht, dass es so lange gedauert hat, bis diese Krise nun begann. Aber ich bin überhaupt nicht überrascht, dass wir eine neue Krise haben“    – Peter Schiff

 

Die Rückkehr zur ultralockeren Geldpolitik

Schiff zufolge hat das Eingreifen der Zentralbank und des Finanzministeriums auf kurze Sicht die Situation beruhigt und wahrscheinlich weitere Bankrotte von Geldinstituten verhindert – jedoch zu einem hohen Preis. Besonders kritisch sieht er zwei der durchgeführten Sofortmaßnahmen. Dabei handelt es sich einerseits um die faktische Rettung der Gläubiger der in Schieflage geratenen Banken („Bailout“) – und zwar auch jener, deren Einlagen nicht versichert waren. Diesen Bailout der Einleger (wohlgemerkt nicht der Banken als Organisationen, welche abgewickelt werden) kritisiert Schiff, weil letzten Endes die Steuerzahler für die Kosten des Bailouts aufkommen müssten. Andererseits legte die Federal Reserve ein Notkredit-Programm auf, welches sämtliche in Schieflage geratenen Banken künftig nutzen sollen, um sich im Bedarfsfall über Wasser zu halten. Dieses sogenannte Bank Term Funding Program (BTFP) versorgt Banken und andere Finanzorganisationen mit Notkrediten, die eine Laufzeit von bis zu einem Jahr haben und mit den im Besitz der Banken befindlichen Wertpapieren abgesichert sein sollen. Diese Notkredite schafft die Zentralbank aber weitgehend aus dem Nichts (das Finanzministerium steuert gerade mal 25 Milliarden Dollar bei) und kehrt damit zur eskalativen Geldschöpfung zurück, welche sie in den vergangenen Jahren im Zuge ihrer Nullzinspolitik betrieben hat, so Schiff.

Die sehr wahrscheinliche Folge des BTFP und der Bailouts: Die Bilanz der Zentralbank wächst wieder und damit auch die Geldmenge. Der Anstieg der aus dem Nichts geschaffenen Geldmenge trifft aber auf eine schwächelnde Wirtschaft, in der sich die Verbraucher zuletzt deutlich zurückgehalten haben. Das Missverhältnis zwischen wachsender Geldmenge und rezessiven Entwicklungen in der Realwirtschaft treibt die Geldentwertung und somit die Inflation weiter an.

Tatsächlich ist die Bilanz der Fed in den letzten Tagen um rund 300 Milliarden US-Dollar angeschwollen und hat damit die Reduktion der Bilanz der letzten vier Monate neutralisiert.

 

„Ich glaube, dass der heutige Tag die Rückkehr zur Quantitativen Lockerung markiert.“

Mit dem Begriff „Quantitative Lockerung“ werden mehrere Anleihekaufprogramme der US-Zentralbank aus den vergangenen Jahren bezeichnet. Diese hatten zum Ziel, in enormem Umfang Liquidität in das angeschlagene Bankensystem zu spülen und die Anleihezinsen für den Staat niedrig zu halten.

Ihr ursprüngliches Inflationsziel von 2 Prozent jährlich kann die Notenbank erreichen, indem sie eine neue Finanzkrise und damit eine unkontrollierte Bereinigung zulasse, was zu einer wirtschaftlichen Depression und weiteren Insolvenzen im Bankensektor führen werde. Der andere (und nun offenbar wieder eingeschlagene) Weg ist die Geldentwertung.

„Als Folge dieser Bailouts sind die Bankeinlagen nun größeren Risiken ausgesetzt als jemals zuvor. Tatsächlich geht es nicht nur um die Einlagen bei diesen beiden insolventen Banken. Jede Einlage bei jeder Bank steht nun im Risiko. Und der Grund dafür heißt Inflation. Eine massive Geldentwertung wird kreiert, um diese Bailouts zu bezahlen. Eine Rückkehr zur Quantitativen Lockerung. Di e Preise werden durch die Decke gehen. Das bedeutet, dass die Kaufkraft der Bankeinlagen schmilzt.“, sagt Peter Schiff.

Ein aktuelles Beispiel zu diesem Thema stellt die Insolvenz der „First Republic Bank“, der zweitgrößte Bankenzusammenbruch in der Geschichte der USA dar. Die Bank war schon im März bankrott und wurde dann mit 30 Mrd. US-Dollar „gerettet“, um dann 6 Wochen später doch in den Bankrott zu laufen. Ich nehme an, dass es nur ein „Zeit kaufen“ war, um die Übernahme der Frist Republic Bank durch JP Morgan vorzubereiten.

Übrigens: Die jährlichen Zinszahlungen der USA belaufen sich auf über 800 Milliarden US-Dollar. Kein Problem, das Geld kann man ja künstlich schaffen. Aber mittlerweile gibt es die marktwirtschaftliche Erkenntnis, dass alles, was es im Überfluss gibt, enorm an Wert verliert. Daher gehen an dieser Stelle meine Alarmglocken an und ich rate allen Menschen, ihr Anlagevermögen zu einem Teil in Gold und Silber umzuschichten.