In Silber investieren?
Erkenntnisse aus einer Fachtagung

Schon immer gab es einige positive Faktoren, die für ein Investment in mobile Sachwerte (wie z.B. Gold und Silber) sprechen. Doch jetzt, in diesen Tagen, treffen alle Zeitlinien und positiven Faktoren aufeinander. Nachdem ich letzte Woche eine Fachtagung zu diesem Thema besucht habe, möchte ich meine Erkenntnisse hier mit Ihnen teilen:

Nahezu alle Rohstoffe – außer Gold und Silber – haben sich massiv verteuert. Die Inflation in Deutschland ist im März offiziell um 7,3 % gestiegen, inoffiziell laut „Shadow Stats“ (John Williams, USA) um rund 15 %.

 

Einige Zahlen im Überblick:

 

  • Erdgas ist innerhalb eines Jahres um 54,2 % teurer geworden.
  • Importierte Energie insgesamt ist innerhalb eines Jahres um 129,5 % teurer geworden.
  • Deutschland gibt 200 Millionen € für Energie aus – pro Tag!
  • 58 % aller europäischen Erdgasimporte, 24 % aller Ölimporte und 10 % aller Kohleimporte kommen aus Russland.

 

Wir werden zeitnah bestenfalls eine sogenannte „Stagflation“ bekommen – heißt eine stagnierende Wirtschaft bei hoher Inflation. Im ungünstigen Fall bekommen wir eine sinkende Wirtschaftsleistung bei hoher Inflation.

 

Der Bond- oder Anleihenmarkt steht vor dem Kollaps. Fonds müssen Anleihen, die keinen Investment Grade (eine bestimmte Ausfallsicherheit) mehr haben, laut Satzung verkaufen (60 % aller Anleihen stehen kurz davor, diese Ausfallsicherheit zu verlieren). Die Verlierer sind dann die, die diese Anleihen gekauft und im Portfolio haben. Die Gewinner diejenigen, die sie ausgegeben haben und das sind Unternehmen bzw. hauptsächlich Staaten.

Die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen fallen oder steigen zu normalen Zeiten um Hundertstel Punkte – aktuell dagegen um Zehntel Punkte innerhalb von wenigen Wochen. Jetzt liegen wir bei 2,7 %, was Gift für verschuldete Unternehmen ist. Die USA wird höchstwahrscheinlich demnächst seine Anleihen Rendite festschreiben. Japan hat seine bereits bei 0,25 % festgeschrieben. Dort hat die Währung und auch der Aktienmarkt in 2 Monaten 15 % an Wert im Gegensatz zu Gold verloren.

Übrigens: Aktien gibt es nicht mehr physisch (als Papierverbriefung), sondern nur noch als digitaler Code (WPKN) im Computer. Was besitzt dann noch ein Anteilseigner (Aktionär)?

 

 

Wenn man einen Blick auf die Fakten über Silber wirft, sieht es nicht mehr so deprimierend aus:

 

  • 2016 wurde das meiste Silber gefördert, aktuell sind es 20 % weniger. Der Ertrag pro Tonne Gestein liegt nur noch bei 5,9 Unzen Silber.
  • Silber wird in der Industrie gebraucht. Es gibt über 40.000 mögliche Anwendungen.
  • Die Silbermenge zur Geldmenge beträgt 0,000002 %.
  • Selbst institutionelle Anleger haben einen Anteil von nur 0,29 % der Gesamtportfolios in ETF Silberverbriefungen investiert.
  • 1720 lag der Wert einer Unze Silber (inflationsbereinigt) bei ca. 400 Dollar. Aktuell liegen wir bei 25 Dollar. Wenn die Inflation eingepreist würde, müsste Silber rund 600-1.000 Dollar die Unze kosten.
  • Die Energiekrise ist in die Gold- und Silberpreise noch nicht eingepreist.
  • Weltweit wurden 3 Mrd. Unzen Silber über short Derivate verkauft. Das heißt, es wurde auf fallende Kurse gesetzt, ohne die Ware überhaupt zu besitzen. Das entspricht etwa 4 Weltjahresproduktionsmengen.
  • Die Comex (Warenterminbörse) handelt überwiegend mit Papier, muss aber auch physisches Silber ausliefern.

Durch den Wegfall von sechs russischen Scheideanstalten, die vom westlichen Markt ausgeschlossen wurden, wird es eng. Die Bank mit dem größten Bestand hat aktuell „nur“ noch 40 Mio. Unzen und kann nicht mehr viel bei Fehlbeständen ausgleichen. Die wirtschaftlichen Aussichten sehen so aus, dass wir in eine wirtschaftliche Depression abgleiten und/oder eine massive Geldentwertung (Inflation) erfahren werden.

 

Fazit:

 

Was spricht für einen steigenden Silberpreis?

 

  • Die Fördermengen in den Minen werden geringer.
  • Die Anwendungen in der Industrie steigen.
  • Die Energiekosten für die Förderung einer physischen Unze Silber steigen massiv.
  • Bei Tausch von Papier (Euro) in Silber bleibt die aktuelle Kaufkraft erhalten oder wie es in den Quizsendungen gern bezeichnet wird: „eingeloggt“.
  • Wenn der Anleihenmarkt platzt, wird es enorme Umschichtungen in Richtung Silber geben.
  • Viele große Marktteilnehmer wie Vermögensverwalter oder institutionelle Anleger haben Silber noch überhaupt nicht im Fokus.

 

Was spricht für stagnierende Silberpreise?

 

  • Die Preise werden weiterhin massiv manipuliert. Der Spielraum ist heutzutage allerdings extrem begrenzt. Denn je mehr ein Händler physisches Silber ordert, desto länger ist die Wartezeit.

 

Und nun sind Sie dran! Was denken Sie, wie sich die kommenden Monate entwickeln?

 

 

 

Was passiert eigentlich bei einer Währungsreform?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wohin uns die ständige Schuldenmacherei führt? Es gibt für die gleiche Arbeitsleistung immer mehr Geld (Papier). Das heißt, dass wir immer mehr für die gleiche Leistung zahlen müssen, weil das Geld weniger wert wird. Autofahrer merken das aktuell enorm. Aber das gilt natürlich auch für alle anderen Produkte. Um gegen diese Inflation zu steuern, müsste die europäische Zentralbank theoretisch die Zinsen anheben. Dann wären aber alle Länder, in denen der Olivenbaum wächst, pleite und es würde zu einer Währungsreform kommen. Solch eine Währungsreform hatten wir in Deutschland 1948 schon einmal als die Deutsche Mark die Reichsmark ablöste.

 

Wie war der Verteilungsschlüssel?

 

  • Verbindlichkeiten aus Sichteinlagen wurden 100:15 getauscht.
  • Spar-, Fest- und Giroeinlagen, sowie Bausparverträge wurden 100:6,5 getauscht.
  • Pfandbriefe, Rentenbriefe und sogenannte mündelsichere Staatsanleihen ebenfalls 100:6,5.
  • Lebensversicherungen wurden auch 100:6,5 getauscht. Zahlungsverpflichtungen nach dem 20.06.1948 wurden dagegen 1:1 übernommen.
  • Löhne, Gehälter, Miet- und Pachtzinsen wurden 1:1 getauscht.
  • Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle (Gold, Silber, Platin…) und Unternehmensbeteiligung wurden 1:1 getauscht. Natürlich hatten die Immobilienbesitzer aber einen Lastenausgleich (50 % Vermögensabgabe) in vierteljährlichen Raten bis 1979 zu zahlen.

 

Fazit:

Nach der letzten Währungsreform wurden Papiervermögen um 93,5 % enteignet und man hatte 2,5-mal so viele Schulden wie vorher. Staatsanleihen und Lebensversicherungen wurden ebenfalls um 93,5 % gekürzt. Sachwerte wurden 1:1 getauscht (geht ja auch nicht anders).

In diesem Szenario ist der Besitz von Papiergeld (jetzt Euro), Lebensversicherungen, Staatsanleihen und Schulden nicht von Vorteil. Immobilienbesitzer können sich auf eine Zwangsabgabe einstellen. Die Edelmetallbesitzer sind dagegen stark im Vorteil. Denn bei Edelmetallen ist der physische Besitz elementar, Papierverbriefungen haben leider nur einen hohen Brennwert.

Ich sage nicht, dass es garantiert so kommt. Aber es gibt die (nicht kleine) Wahrscheinlichkeit, dass es so kommt. Man musste in den letzten 70 Jahren nicht über sein Geld nachdenken, aber jetzt wird aus „risikolosem Zins ein zinsloses Risiko“. Tauschen Sie jetzt Papiere in echte Werte. Besitz von Edelmetallen hat noch niemals geschadet.