Warum Geld immer wieder verschwindet, Gold aber stets bleibt.

Der Unterschied ist so gravierend wie einfach: (Papier-)Geld ist immer auf Schulden aufgebaut, Gold und Silber sind dagegen Besitz. Die Eiligen bräuchten nicht weiterlesen.

Eine gesunde Währung sollte immer so aufgebaut sein, dass sie leicht teilbar, tragbar, nicht verderben kann und knapp (oder: begrenzt verfügbar) ist. Zu Anfang der Zivilisation waren Kühe, Getreide oder Vergleichbares eine Währung. Mit dem Aufkommen von Metallen wurde es dann schnell Gold und Silber, was sich über tausende von Jahren bis heute an als Währung bewährt. Zudem sind die beiden Metalle nach wie vor sehr begehrt.

Natürlich lassen sich Papiergeldscheine schneller tauschen und sind leicht, aber sind sie knapp?

Mittlerweile hat wahrscheinlich jeder mitbekommen, dass in Zeiten von Corona Geld ohne Ende „gedruckt“ wurde. Somit bekommt man das Gefühl, es werden immer mehr Schulden.

Was resultiert schlussendlich daraus? Die Menschen verlieren das Vertrauen in die Währung alle und Produkte werden immer teurer. Gold ist ein sehr guter Gradmesser, um dies zu verdeutlichen: 2001 hat man für 100 Ecu (Eurovorläufer) 12,3 Gramm Gold bekommen. Heute bekommt man dafür noch 1,8 Gramm Gold. Das bedeutet, dass der Euro 85 % in 20 Jahren an Wert verloren hat.

Von 1871 bis 1914 waren die meisten europäischen Währungen goldgedeckt. D.h., ein Land hatte nur so viel Geld auf Papier, wie es Gold im Gegenwert hat. Wenn sich die Politik nicht einmischen würde, hätten wir somit ein stabiles Geldsystem.

Von 1700 bis 2013 gab es 330 Währungen, die nicht mehr existieren. Fast die Hälfte davon ist durch die Hyperinflation beendet worden. Niemand wollte das Geld mehr haben, weil es nichts mehr wert war. Man bekam keine Waren mehr dafür. Der niederländische Gulden war übrigens das längste gültige Zahlungsmittel in Papier – fast 200 Jahre lang hielt er sich.

Der Euro ist ebenfalls ein staatlich verordnetes Zahlungsmittel und die Fälschung unter Strafe gestellt. Aber auch der Euro ist nur auf Schulden aufgebaut. Gold wird es definitiv in 10 Jahre noch geben, ob wir dann noch den Euro haben, ist ziemlich unklar.

Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, dem kann ich das Buch „Der große Neustart“ von Willem Middelkoop herzlichst empfehlen.

Der weltweite Derivate-Handel ist vergleichbar mit einer „tickenden Zeitbombe“

Der weltweite Derivate-Handel stellt eine Gefahr für das internationale Finanzsystem dar. Wenn der Markt crashen sollte, wären auch die Pensionen von Millionen Europäern betroffen.

Derivate sind von Finanzgeschäften abgeleitete „Wetten“, die nur zum Zeitpunkt der „Wetteinlösung“ bewertbar sind. Beispiel: 2 Investoren wetten um 100.000 € auf einen bestimmten Stand des DAX (Deutscher Aktienindex) am 31.12.2022. Der Gewinner und Verlierer stehen erst am 31.12.2022 fest. Vorher ist es ein schwebendes Geschäft.

Doch wie groß ist dieser Markt? Die weltweiten Schulden liegen bei 270 Billionen Dollar. Der Derivatemarkt ist ca. 8-mal so groß – 2.100 Billionen. Den genauen Wert kennt niemand, da die meisten Geschäfte wie im obigen Beispiel nur zwischen Investoren laufen und nicht an den Börsen gehandelt werden. Auf Grund dieser immensen Größe ist das Derivategeschäft nicht nur für eine einzelne Bank eine tickende Zeitbombe. Vielmehr ist das ganze Finanzsystem davon bedroht. Die internationalen Verflechtungen über den Derivatemarkt sind massiv. Geht in einem Finanzinstitut die Derivate-Bombe aufgrund erheblicher Verluste hoch, hat dies dramatische Folgen – auch für andere Banken. Da diese ähnlich wie bei der Immobilienblase 2008 ihre eigenen Risiken als neue Finanzprodukte verpackten und weiterverkauft haben. Eine Kettenreaktion wäre die Folge. Die Gefahr beim Derivaten-Handel ist, dass der Emittent, der die Derivate ausgibt -also auch für sie haftet- in die Pleite schlittert. In solch einem Fall hat der Anleger das Nachsehen.
Zuletzt drohte ein solches Dilemma bei dem Schuldenschnitt in Griechenland. Wäre dies als Pleite des griechischen Staates eingestuft worden, hätte dies eine Auszahlung der Kreditversicherungen (CDS) auf griechische Staatsanleihen zur Folge gehabt. Je nach Menge der ausgegebenen Kreditversicherungen hätten etliche Anbieter dieser CDS vor erheblichen Verlusten gestanden.

Ursprünglich waren Kreditderivate als Absicherung gedacht. Mit der Weitergabe des Kreditrisikos einer Bank im Falle einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers an Dritte, sollte das Kreditrisiko der Bank selbst verringert werden. Aber auch gegen Preisschwankungen werden Derivate herangezogen.

Doch die reine Absicherung ist schon lang nicht mehr Hauptgrund für die Investition in Derivate. Vielmehr kann man mit ihnen auf steigende und fallende Kurse setzen und mit kleinem Einsatz im Glücksfall immense Gewinne erzielen – aber eben auch massive Verluste. Ein Markt, völlig dereguliert und mit einem erheblichen Risiko letztlich für die Steuerzahler, wenn der Staat gezwungen ist, die jeweilige Bank zu verstaatlichen.

Aus einem Papier der Ruhr-Universität Bochum geht hervor: „Heute bezieht sich nur noch ein geringer Teil des Derivathandels auf stoffliche Handelswaren. Der überwiegende Teil bezieht sich auf Finanzprodukte wie Wertpapiere oder marktbezogene Referenzgrößen wie z.B. Zinssätze. Der Markt für Derivate ist heute ein wesentlicher Bestandteil der internationalen Finanzmärkte. Derivate wurden deswegen so beliebt, weil sie eine Art Hebelwirkung ausüben: Sie bieten verhältnismäßig hohe Gewinne (oder Verluste) bei niedriger Anfangsinvestition. Dies macht sie aber auch so riskant. Wenn eine Bank wegen unkontrollierter Hebelwirkungen von Derivaten enorme Summen verliert und deswegen andere Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, droht ein Dominoeffekt.“

Die Deutsche Bank sitzt immer noch auf einem großen Berg an Derivaten, also an Finanzprodukten, deren Preise und Entwicklung vom Preis anderer Finanzprodukte abhängen. Die Gesamtsumme beläuft sich laut Geschäftsbericht aus 2019 auf 35.000.000.000.000 € (35 Billionen), die nicht in der Bilanz auftaucht. Die Bilanzsumme beträgt 1,3 Billionen € bei Barbeständen von 50 Mrd. €.

Das Problem mit den Derivaten lässt sich in der Praxis folgendermaßen erklären:
Die reale Wirtschaft produziert nicht mehr genug Wachstum, um die alternde Bevölkerung in Europa zu ernähren. Daher müssen die Pensions-Fonds immer höhere Profite machen. Dies wiederum führt dazu, dass auch solide Anleger von den Banken auf Teufel komm raus Renditen fordern. Die Antwort der Finanz-Industrie sind die Derivate. Hier werden künstliche Gewinne produziert, mit denen die Rentner „ruhiggestellt werden sollen“.

OTC Handel mit Derivaten (außerbörslich gehandelte Derivate) hat keine Standardisierung, Reglementierung etc. (d.h. Vertragspartner sind von der Bonität der Gegenpartei abhängig), Kann der Vertragspartner nicht mehr zahlen, platzt der Handel. Geht man nun davon aus, dass der Handel mit Derivaten nach wie vor oft sehr undurchsichtig ist, wird deutlich, wie schnell es zu faulen Krediten oder zu einem Verlust der Liquidität des Vertragspartners kommen kann. Betrachtet man dann die Billionen, die im Derivathandel gehandelt werden, wird deutlich, dass hier eine tickende Zeitbombe vorliegt, die jederzeit explodieren kann.