Finanzlexikon – Ein „ungeliebtes Thema“ verständlich erklärt

Woher kommt Geld und wie wurde Gold zu Geld?

Vor 10.000 Jahren gab es kein Geld, so wie wir es kennen. Mit der Entwicklung der Gesellschaft entstand der Tauschhandel und auch der Kredit.

Der Tauschhandel ist das einfachste Handelssystem, auf das in Krisenzeiten auch heute noch zurückgegriffen wird. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde beispielsweise viel Zigaretten gegen andere Güter eingetauscht.

2001 bekam Argentinien keine Kredite mehr und innerhalb einer sehr kurzen Zeit entstand ein Tauschhandelsmarkt. Noch 2013 lieferte Iran Erdöl gegen Gold nach China und Indien. 

Der Tauschhandel hat allerdings auch einige Nachteile, da der Bedarf nicht immer konstant ist und verderbliche Waren im Wert schwanken.

Es wurden bereits seltene Steine, Muscheln oder auch Getreide als Tauschmittel verwendet.

Doch welche Merkmale sollten Tauschgüter überhaupt haben? Leicht teilbar, tragbar und begrenzt verfügbar sollten sie sein, damit man tauschen, rechnen und sparen kann.

Bereits 700 vor Christus haben viele Völker Gold und Silber als wertvolles Tauschmittel identifiziert. Es ist unmöglich diese Edelmetalle zu imitieren. Von allen Elementen des Periodensystems sind Gold und Silber am besten als Zahlungsmittel geeignet. Aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale, Knappheit und Anziehungskraft auf den Menschen bildeten diese Edelmetalle vor tausenden von Jahren die Grundlage der Währungssysteme auf unserer Welt. 

Edelmetalle sind auch ein ausgezeichnetes Wertaufbewahrungsmittel. Hierzu möchten wir Ihnen ein kleines Beispiel zeigen: Im British Museum in London ist eine 2.000 Jahre alte Münze ausgestellt. Diese ist 8 Gramm schwer und besteht zu 90 % aus Gold. Damals konnte man dafür 400 Liter billigen Wein kaufen. Auch heute würde man für diese Münze so viel billigen Wein kaufen können. Was man allerdings mit 400 Liter billigen Wein anstellen soll, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Der Wunsch nach Gold und Silber ist dagegen ewig.

Fortsetzung folgt …

Im nächsten Beitrag erläutern wir Ihnen, seit wann es Münzen gibt und machen einen kurzen Abriss zum Thema „Goldgeld“. 

Altersvorsorge neu gedacht?

Wenn es nach dem Millionär Friedrich Merz geht, soll der Gesetzgeber die Deutschen zur privaten, kapitalmarktorientierten Altersvorsorge verpflichten. Dadurch würde die Altersvorsorge an das Schicksal der Börsen gekoppelt werden. Bei einem Crash würden die Deutschen alles verlieren.

Friedrich Merz hat einen Führungsanspruch innerhalb der CDU. Doch seine Ansichten über die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands sind offenbar nicht sehr zeitgemäß. Am 11. Juni 2019 veröffentlichte die Zeitung „Die Zeit“ einen Gastbeitrag: „Immer noch arbeiten Millionen deutscher Beschäftigter in börsennotierten Aktiengesellschaften, deren Erfolg von Millionen ausländischer Aktionäre vereinnahmt wird. Kaum ein börsennotiertes Unternehmen in Deutschland hat noch mehrheitlich deutsche Aktionäre. Daran muss sich etwas ändern, aber daran lässt sich nur etwas ändern, wenn in Deutschland eine neue Kultur des Aktiensparens entsteht und sich daraus eine neue Teilhabe am Erfolg der Marktwirtschaft entwickelt. Ich bin, anders als früher, heute auch der Auffassung, dass der Gesetzgeber eine Verpflichtung zur privaten, kapitalmarktorientierten Vorsorge für das Alter ernsthaft prüfen sollte, in welcher Form auch immer“, führt er darin aus.

Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass er die Bürger dazu verpflichten will, eigenständig in Aktien zu investieren. Doch der Aktienmarkt ist volatil – was passiert, wenn es an den Börsen zu einem Crash kommt? Schließlich ist es die Aufgabe des Staats, für die Altersvorsorge der Steuerzahler Sorge zu tragen. Die Bürger gehen an die Wahlurnen, um Politiker und Parteien als Repräsentanten des Volks an die Macht zu hieven – und keine börsennotierten Großkonzerne.

In einem Interview mit der „FAZ“ hatte Merz zuvor gesagt: „Es hilft, die Vorzüge des Aktiensparens anhand von einigen wenigen Zahlen zu verdeutlichen. Wer heute fünf Euro am Tag in einen Indexfonds (ETF) investiert, der die Wertentwicklung sagen wir des deutschen M-Dax nachbildet, legt 150 Euro im Monat an – eine Summe, die für viele Haushalte machbar ist. Nach zehn Jahren haben Sie 18.000 Euro eingezahlt. Daraus wären mehr als 40.000 Euro geworden.“

Fünf Euro am Tag sollen die Bürger also täglich in Aktienfonds investieren, wenn es nach Merz geht. Diese Aussage verdeutlicht, dass dem altgedienten CDU-Politiker und Ex-Black-Rock-Vertreter der Sinn für die wirtschaftlichen Realitäten der Deutschen fehlt. 

Die Altersvorsorge an die „Schwingungen“ der Börse zu koppeln, und sei es auch nur teilweise, ist mehr als nur gefährlich. Die weltweiten Börsen profitieren seit dem Jahr 2008 von der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken – sie leben und überleben auf Pump. Doch ein Börsencrash in den USA im Jahr 2021, der sich auch auf die europäischen Börsen desaströs auswirken würde, ist mehr als nur wahrscheinlich.

Umso verwunderlicher ist die feste Überzeugung von Merz, die Altersvorsorge der Bürger an die Zukunft des internationalen Finanzmarkts zu binden.

Was Herr Merz eventuell nicht weiß, ist, dass dieses System in Schweden bereits „schief“ gegangen ist. Viele Schweden haben ihre Altersvorsorge verloren und „durften“ länger als gedacht arbeiten.

Die Lösung ist einfach, aber der Staat scheint ja nicht viel von einfach zu halten. Wenn für die Bürger Goldkonten eingerichtet würden, hätten diese eine gesicherte Altersvorsorge, die zudem noch inflationsgeschützt ist.

In Deutschland kauft nur der Staat Gold, jeden Monat ca. 2 Tonnen. Dem einzelnen Bürger dagegen wird Gold „madig“ gemacht. Wie passt das zusammen?