Brexit – Informationen von der Gesellschaft Standard Life

Aktuelle Information zum Ergebnis des EU-Referendums

london

Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben sich die Briten im Referendum vom 23.06. für einen Austritt aus der EU entschieden. Diese Entscheidung akzeptieren wir natürlich voll und ganz. In diesem Zusammenhang halten wir es für wichtig, dass wir unsere Partner darüber informieren, wie es unserer Auffassung nach von nun an voraussichtlich weitergehen wird.

Nach unserem Verständnis werden die britische Regierung und die Europäische Union in der kommenden Zeit Verhandlungen über die Bedingungen des Austritts Großbritanniens aufnehmen. Wir gehen davon aus, dass dieser Prozess mindestens zwei Jahre dauern wird.

Standard Life hat eine starke Erfolgsbilanz und wir haben bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass wir uns erfolgreich an sich verändernde Märkte, neue gesetzliche Rahmenbedingungen und an unser sich stetig entwickelndes Umfeld anpassen können. Entsprechend werden wir vorbereitet sein und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um unsere Geschäftspartner, Kunden und andere in unser Unternehmen involvierte Parteien auch weiterhin unterstützen zu können. Als Unternehmen agieren wir bereits erfolgreich in vielen EU-Staaten und anderen Ländern weltweit.

Es ist uns ein Anliegen, während des Verhandlungsprozesses für Kontinuität und Gelassenheit zu sorgen. Wir werden den Verlauf der Aushandlung neuer Arrangements sehr aufmerksam verfolgen und, wo nötig, unseren Beitrag dazu leisten.

Aus dieser Mitteilung ergibt sich kein Handlungsbedarf. An den Verträgen der Kunden wird sich nichts ändern und wir halten auch weiterhin an unserem Engagement im deutschen Markt für Spar- und Kapitalanlagen fest

Garantien sind nicht unbedingt Garantien!

Zu Beginn eine kurze Information: Es stand im Raum, dass die Garantiezinsen bei klassischen Lebens- und Rentenversicherung von 1,25 % auf 0,9 % zu Beginn des Jahres gesenkt werden sollen.

Nun gibt es Gewissheit, es wird so sein.

Die erste Pensionskasse senkt auf Grund der niedrigen Zinserträge die Garantien in 2017 auf 1,25 % – für alle Verträge!

Die niedrigen Zinsen treffen die betriebliche Altersversorgung. Die erste Pensionskasse hat angekündigt, die Verzinsung für bestehende Verträge zu ändern – mit der Folge, dass etwa 80.000 Arbeitnehmer im Durchschnitt 16 Prozent weniger Betriebsrente erhalten als erwartet.

Die Neue Leben Pensionskasse gehört zum Talanx Konzern und hatte vor allem über Sparkassen vornehmlich in den Jahren 2003 bis 2005 Verträge für die betriebliche Altersversorgung an kleine und mittelständische Unternehmen verkauft. Insgesamt 10.000 Arbeitgeber sind dabei betroffen.

Damals nannte die Pensionskasse einen „Rechnungszins“ von 3,25 Prozent für die Laufzeit des Vertrages. Hinter dem technischen Ausdruck verbirgt sich, was umgangssprachlich auch Garantiezins genannt wird – die Mindestverzinsung, die ein Lebensversicherer oder eine Pensionskasse für die gesamte Laufzeit des Vertrags auf das angelegte Geld, nicht das eingezahlte Geld gewährt.

Mit dieser Garantie ist es bei vielen Pensionskassen allerdings nicht weit her. Denn sie haben sich in den Versicherungsbedingungen das Recht gegeben, den Rechnungszins im Notfall zu senken. Und genau das tut die Neue Leben jetzt. Anstatt der 3,25 Prozent, gelten für alle Beiträge, die von Januar 2017 an gezahlt werden, nur noch 1,25 Prozent Garantiezins. Bestehende Guthaben aus bisherigen Beitragszahlungen sowie laufende Renten sind nicht betroffen.

Die Absenkung hat vor allem für jüngere Versicherte, deren Verträge noch viele Jahre laufen, drastische Folgen. Deren Betriebsrenten sind damit im Schnitt 16Prozent niedriger als bislang in Aussicht gestellt, bestätigt ein Sprecher. Die Zinssenkung sei aber nötig, um die Kunden langfristig bestmöglich zu sichern. „Dies ist im Interesse jedes einzelnen Versicherungsnehmers.“ Die notwendige Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin hat die NLP erhalten. Sie ist nicht die einzige Pensionskasse mit Problemen.

Versicherungsaufsichtschef Frank Grund warnte vor zwei Wochen: „Möglicherweise können bald einzelne Pensionskassen nicht mehr aus eigener Kraft ihre Leistungen in voller Höhe erbringen.“

Der Schritt der NLP dürfte das Vertrauen in Pensionskassen und Lebensversicherer nicht gerade stärken. Allerdings wäre ein ähnliches Vorgehen bei einem Lebensversicherer schwerer: Er könnte nicht selbst den Rechnungszins senken, wie das die NLP mit Zustimmung der Bafin getan hat. Bei einem Lebensversicherer müsste eine Notlage vorliegen, dann könnte die Bafin bestehende Garantien aussetzen.