Finanzlexikon Teil 3 – Gold als Geld
In diesem Beitrag erzähle ich euch von einigen interessanten Fakten aus der Geschichte der Finanzen und der Entwicklung der gängigen Zahlungsmittel.
Nach dem Untergang des römischen Reiches kehrte Westeuropa zum Tauschhandel zurück.
Im Mittelalter wurde dann die Goldmünze „Solidus“, die allgemein unter dem Namen „Besant“ bekannt war, weit verbreitet verwendet. Sie war möglicherweise das erfolgreichste Zahlungsmittel der Geschichte.
Solidus gab es von fast 500 vor Christus bis 1453 nach Christus – also fast 2000 Jahre – und wurde von England bis China als Zahlungsmittel akzeptiert.
1252 wurden in Genua und Florenz erstmals Goldmünzen geprägt – der Florin war geboren. Er war der Vorläufer des holländischen Guldens.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts führten alle italienischen Stadtstaaten Goldmünzen ein. Dadurch wurde das Monopol der Könige zu Fall gebracht. Die Goldmünzen verbreiteten sich und führten zu einem Geldsystem mit Gold als Grundlage.
1275 brauchte man acht Silbermünzen, um eine Goldmünze des gleichen Gewichtes zu kaufen. Heute braucht man 80 Silberunzen für eine Goldunze (kleiner Tipp der Redaktion: Leute, kauft Silber).
Nach der Ausbreitung der Pest und einer Reihe finanzieller Zusammenbrüche übernahmen in vielen europäischen Ländern Silbermünzen die Rolle des Besant.
Nach der Entdeckung großer Silbervorkommen in Lateinamerika im 16. Jahrhundert entwickelte sich Silber in vielen Ländern als gängiges Zahlungsmittel. Es war weniger wert als Gold, und ließ sich daher einfacher für die täglichen Einkäufe verwenden. Auch die USA haben 1785 den Silberstandard eingeführt.
Bis 1870 wurden viele Kriege ausgefochten und wegen des ständigen Handelsdefizits mit China ging viel Silber in den Osten. Daher wurde der Silberstandard nach ungefähr 350 Jahre in vielen Ländern wieder aufgehoben.
1914 begann der 1. Weltkrieg und da Krieg führen teuer ist, wurde lieber Papier gedruckt und der Goldstandard allgemein aufgehoben.