Negativzinsen und Inflation – wie passt das zusammen?

Zum ersten Mal verlangt eine Bank in Deutschland nicht minus 0,5 oder 0,6 %, sondern -1 % Negativzins aufs Ersparte. Die Entwicklung wird immer ungünstiger für Privatkunden mit großen Bankguthaben.

Es gibt einen neuen Rekord bei den Negativzinsen zu vermelden, die Deutschlands Banken für große Einlagen verlangen. Wie das Internetportal Verivox berichtet, nimmt die PSD Bank Rhein-Ruhr ab sofort für Tagesgeldeinlagen von mehr als 500.000 Euro Negativzinsen in Höhe von -1 %. Für Guthaben von 100.000 Euro an würden -0,5 % berechnet.

Nach den Erhebungen von Verivox verlangen mittlerweile 277 Banken Negativzinsen von Privatkunden. Und nahezu täglich stoßen weitere Banken dazu. Darunter seien aktuell 100 Institute, die Sparern deutlich weniger als 100.000 Euro Freibetrag einräumten. Der Trend zu Negativzinsen hat einen neuen Höhepunkt erreicht.

Seit 2014 müssen Banken selbst Negativzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Einlagen bei der Zentralbank parken. Grundsätzlich gelten Negativzinsen zunächst immer nur für Neukunden. Will eine Bank auch ihren Bestandskunden Negativzinsen berechnen, muss sie das mit den Betroffenen individuell vereinbaren.

Die aktuell bestätigte Inflation beträgt 1,6 % – so wird uns erzählt. Doch jeder von uns, der einkaufen geht, merkt, dass das nicht stimmen kann, etwas überspitzt formuliert. Die echte Inflationsrate kann man leicht selbst ermitteln. Gold ist der Gegenspieler der Währungen. Vor 20 Jahren hat man für 100 Euro 12,3 Gramm Gold bekommen. Jetzt nicht einmal mehr 2 Gramm. Heißt, in 20 Jahren hat der Euro 85 % an Wert verloren. Somit ist die Inflation doppelt so hoch, wie uns erklärt wird.

Auf der einen Seite müssen wir bei den Banken Strafzinsen bezahlen und haben dann auf der anderen Seite noch mit über 3 % Inflation zu kämpfen. Beides sorgt systematisch für einen Wertverlust des Geldes, und anders ausgedrückt für eine Kaufkraftminderung.

Jeder hat die Aufgabe, sich um das eigene Geld zu kümmern. Eine Anlage tätigen, heißt keine Strafzinsen mehr. Diese Anlage muss mindestens 3,5 % Rendite nach Steuern erbringen, damit die Kaufkraft erhalten bleibt. 

Man sagt, dass jede Anlage mit Risiko verbunden ist, was auch richtig ist. Das Geld auf dem Girokonto zu lassen, ist aber ebenfalls mit Risiko verbunden. Warum das so ist und welche Anlagen mehr als 3,5 % nach Steuern bringen, zeigen wir Ihnen gerne auf.