Gold wird immer attraktiver, auch für den Staat
Gold ist begehrt wie nie zuvor. Anfang August kletterte das Edelmetall auf ein Allzeithoch von 2.000 US-Dollar je Feinunze. Corona, wirtschaftliche und politische Sorgen, sowie die Nullzinspolitik machen es möglich.
Da war es wohl nur eine Frage der Zeit, dass der Staat sich überlegt, wie er an dem Geschäft mitverdienen kann.
Anfang des Jahres trat ein Gesetz in Kraft, wonach Verluste aus allgemeinen Anlagegeschäften nur noch bis zu einer Höhe von 10.000 pro Jahr mit entsprechenden Gewinnen verrechnet werden dürfen und nun möchte das Bundesfinanzministerium auch an die Gewinne, die durch Investitionen in Gold getätigt werden.
In einem Entwurf, der am 17. Juli vorgestellt wurde, heißt es: „Die Änderung in § 20 Absatz 1 Nummer 7 EstG erweitert den Begriff der Kapitalforderungen und erfasst zukünftig auch Erträge aus Forderungen, wenn anstatt der Rückzahlung des geleisteten Gelbetrages eine Sachleistung gewährt wird, oder eine Sachleistung gewährt werden kann.“
Somit könnten ab 2021 auch Gewinne aus „Papiergold“ steuerlich belegt werden. Dies beträfe dann XETRA-Gold, EUWAX, Gold II usw. Gerade sie sind aktuell begehrt, aufgrund ihrer einfachen Möglichkeit am Goldpreis teilzuhaben, ohne selbst Gold kaufen zu müssen.
Diese Gold-ETCs sind rein rechtlich gesehen, nichts anderes als Inhaberschuldverschreiben, also Wertpapiere. Anleger funktionieren also nicht als Eigentümer, sondern als Gläubiger und unterliegen so dem Emittentenrisiko. Doch aufgrund der steuerrechtlichen Sonderstellung konnten sich die ETCs in den letzten Jahren über enormen Zulauf erfreuen. Das könnte nun bald vorbei sein.
Anwälte empfehlen nicht lange untätig zu bleiben, denn einen Bestandsschutz für Anleger, die schon länger Anteile halten, wird es nach aktuellen Plänen nicht geben. Anleger sollten also möglichst noch in diesem Jahr ihre Anteile veräußern, um der geplanten Steuer zu umgehen.
Wer also die Vorteile von Gold nutzen möchte, sollte von ETFs und ETCs absehen und andere Möglichkeiten nutzen. Denn es gibt durchaus Alternativen zum reinen Goldkauf.
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