Lohnt sich ein Einstieg in Silber noch?

So titulierte die Bildzeitung am 25.08.2024: „Lohnt sich ein Einstieg in Silber noch?“ Wer die Bildzeitung kennt, weiß, dass sie oft ein zuverlässiger Contraindikator ist. Wenn die Bild etwas positiv darstellt, ist es häufig ratsam, das Gegenteil zu tun. Auch diesmal könnte man geneigt sein, den Artikel gar nicht erst zu lesen – aber die Überschrift hat es in sich. Lassen Sie uns also die Fakten auf den Tisch legen und analysieren, ob ein Einstieg in Silber tatsächlich noch sinnvoll ist.

 

Die Faktenlage: Angebot und Nachfrage

Die weltweite Silberförderung beträgt derzeit etwa 1 Milliarde Unzen pro Jahr. Aktuell wird die Nachfrage auf 1,4 Milliarden Unzen pro Jahr gerechnet. Das bedeutet, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Etwa 65 % der geförderten Silbermenge wird in der Industrie verbraucht, und das in über 40.000 verschiedenen Anwendungen. Ein besonders wachsender Bereich ist die Solarindustrie. Die bereits projektierten Solaranlagen benötigen insgesamt 2,5 Milliarden Unzen Silber. Das bedeutet, Silber ist nicht nur selten, sondern auch stark nachgefragt. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage müsste dies eigentlich zu einem deutlichen Preisanstieg führen.

Doch die Realität sieht anders aus. Der Preis für physisches Silber wird seit über 150 Jahren durch die Börsen, insbesondere die COMEX, manipuliert. Dies hat zur Folge, dass die Preise nicht im Einklang mit den fundamentalen Daten stehen.

 

 

Ein neuer Akteur betritt das Spielfeld

Die Bedeutung von Silber könnte in naher Zukunft relevant weiter steigen, denn man muss betonen, dass die komplette klimaschonende Energiegewinnung ohne Silber nicht funktioniert. Samsung hat eine neue Batterie für Elektroautos entwickelt, die eine Reichweite von über 600 Kilometern bietet und sehr kurze Ladezeiten ermöglicht. Einziger Haken: Jede dieser Batterien benötigt etwa 1 Kilogramm Silber. Wenn man bedenkt, dass 15 Millionen solcher Autos die Jahresproduktionsmenge von Silber bereits zu zwei Dritteln beanspruchen würden und es weltweit derzeit rund 1,2 Milliarden Autos gibt, wird einem klar, das Silber wertvoller denn je ist. Wenn nur ein Bruchteil auf diese neue Technologie umgestellt wird, würde dies den Silbermarkt erheblich beeinflussen.

 

Silber: Ein unverzichtbarer Rohstoff

Silber ist unverzichtbar für die klimaschonende Energiegewinnung und wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Es gibt ständig neue Entwicklungen und Technologien, die Silber benötigen. Angesichts dieser Entwicklungen und der bestehenden Nachfrage ist die Frage, ob sich ein Einstieg in Silber lohnt, aus unserer Sicht klar mit „JA“ zu beantworten. Die Nachfrage nach physischem Silber wird höchstwahrscheinlich weiter steigen, und es ist sinnvoll, sich frühzeitig zu positionieren.

 

Fazit

Angesichts der beschriebenen Entwicklungen und der Prognosen für die Nachfrage lohnt es sich, in physisches Silber zu investieren. Besonders interessant ist der Erwerb in Kanada, da dort Silber mehrwertsteuerfrei erworben werden kann. Wie das genau funktioniert, erklären wir Ihnen gerne. Wir informieren Sie unverbindlich.

 

Rückschlag für die Wall Street

Die Woche begann mit einem Schock an den globalen Finanzmärkten: Die Aktienkurse gingen weltweit in den Keller, und Investoren blicken nun sorgenvoll auf die Märkte. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Einbruch? Wir haben für euch die vier wesentliche Gründe zusammengefasst, die das aktuelle Marktgeschehen prägen – auch die Handlungen von Börsenlegende Warren Buffett spielen dabei eine Rolle.

 

  1. Angst vor einer amerikanischen Rezession

Besonders die amerikanischen Märkte, die traditionell den Ton für die globalen Finanzmärkte angeben, sind von Rezessionsängsten geplagt. Die Befürchtung, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen zu spät senken könnte, um eine drohende Wirtschaftskrise abzuwenden, ist allgegenwärtig. Zwei aktuelle Daten heizen diese Sorge zusätzlich an:

  • Steigende Arbeitslosenquote: Im Juli stieg die Arbeitslosenquote in den USA auf 4,3 Prozent – den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Da rund zwei Drittel des US-BIP aus den privaten Ausgaben der amerikanischen Haushalte stammen, könnte ein Rückgang der Konsumausgaben die Wirtschaft empfindlich treffen.
  • Schwächelnde Industrie: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die amerikanische verarbeitende Industrie fiel im Juli auf 46,8 Punkte, dem niedrigsten Stand seit acht Monaten, und landete im Schrumpfungsbereich. Diese Entwicklung lässt auf eine nachlassende industrielle Aktivität schließen, was die Rezessionsängste weiter verstärkt.

Dass die Nervosität der Anleger zunimmt, zeigt sich am sprunghaften Anstieg des sogenannten Vix-Index, der auch als „Angstbarometer der Wall Street“ bekannt ist. Am 05.08. lag der Indexwert bei besorgniserregenden 39,79 Punkten – ein klares Signal für eine erhöhte Marktvolatilität.

 

  1. Die KI-Blase droht zu platzen

Ein weiterer Faktor, der die Märkte unter Druck setzt, ist die wachsende Angst vor einer Überbewertung von Aktien im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI). Nach einem rasanten Anstieg der Technologieaktien, der das Marktwachstum in den letzten Monaten maßgeblich vorangetrieben hat, warnen Experten nun vor einer möglichen Blase.

Ein aufsehenerregender Investitionsbrief von Elliot Investment Management, einem renommierten amerikanischen Investmentfonds, löste zusätzliche Besorgnis aus. In dem Brief äußerte der Fonds deutliche Zweifel an der langfristigen Werthaltigkeit von Technologiewerten, insbesondere von Nvidia, einem führenden Unternehmen im Bereich KI. Elliot warnte, dass die Erwartungen an KI-Technologien überzogen seien und viele Anwendungen möglicherweise nie kosteneffizient oder verlässlich sein werden.

 

  1. Globale wirtschaftliche Unsicherheiten

Nicht nur in den USA, sondern auch weltweit machen sich wirtschaftliche Schwächeanzeichen bemerkbar. Besonders in Europa und China, zwei zentralen Wirtschaftsräumen, mehren sich die schlechten Nachrichten.

  • Europa: Deutschland verzeichnete im zweiten Quartal einen unerwarteten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zwar konnte die Eurozone insgesamt ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent verbuchen, doch das schwache Abschneiden der größten Volkswirtschaft Europas ist ein schlechtes Vorzeichen.
  • China: Das einstige Zugpferd der Weltwirtschaft zeigt ebenfalls Schwächen. Besonders die Krise im chinesischen Immobilienmarkt drückt auf die Stimmung. Die wirtschaftliche Dynamik, die China lange Zeit angetrieben hat, scheint zu erlahmen, was die globale Konjunktur weiter belasten könnte.

 

  1. Eskalationsgefahr im Nahen Osten

Zu den wirtschaftlichen Sorgen gesellen sich geopolitische Spannungen, die die Unsicherheit an den Märkten weiter anheizen. Der Nahe Osten, eine Region, die für die globale Energieversorgung von zentraler Bedeutung ist, droht erneut zum Krisenherd zu werden.

Die Möglichkeit einer Vergeltungsaktion des Iran nach israelischen Angriffen auf Beirut und Teheran könnte die Lage weiter eskalieren lassen. Eine solche Eskalation hätte unmittelbare Auswirkungen auf die Energiepreise, da die Länder des Nahen Ostens etwa ein Drittel des weltweiten Rohölangebots kontrollieren. Jede Störung könnte die Märkte empfindlich treffen. Man darf nicht vergessen, dass die OPEC, in der die Länder des Nahen Ostens dominieren, etwa ein Drittel des weltweiten Rohölangebots ausmacht – etwa 100 Millionen Barrel pro Tag.

 

Warren Buffett verkauft Apple-Aktien: Ein Zeichen?

Als wäre all das nicht genug, sorgt auch die jüngste Entscheidung von Warren Buffett, einen Großteil seiner Apple-Aktien zu verkaufen, für Aufsehen. Der legendäre Investor, bekannt für seine langfristigen Anlagestrategien, reduzierte seine Beteiligung an Apple zwei Quartale in Folge erheblich. Diese Verkäufe, die zu einem massiven Anstieg der Barmittel bei Berkshire Hathaway führten, lassen viele spekulieren, ob Buffett mögliche bevorstehende Marktturbulenzen antizipiert.

Die Tatsache, dass Berkshire Hathaway im zweiten Quartal Aktien im Wert von 75 Milliarden Dollar verkaufte und nun rekordverdächtige 277 Milliarden Dollar an Barmitteln hält, deutet auf eine vorsichtige Marktstrategie hin. Ob dies ein Vorbote für eine größere Korrektur ist, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch, dass Buffett seine Zweifel an der aktuellen Marktentwicklung hat.

 

Fazit

Die aktuellen Kursrückgänge an den Börsen sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren: Rezessionsängste in den USA, Unsicherheiten im Technologiesektor, wirtschaftliche Schwäche in wichtigen Regionen und geopolitische Spannungen. Die Märkte sind nervös, und die nächsten Wochen könnten entscheidend sein. In einem so volatilen Umfeld ist Vorsicht geboten – und möglicherweise auch die eine oder andere strategische Anpassung im Anlagenportfolio.