Zombieunternehmen – the walking dead
Leider sind Zombieunternehmen keine Idee, die einem kreativen Kopf entsprungen, die ganze Welt begeistern und leider sind sie auch keine Fiktion.
Der Begriff manifestierte sich nach der Jahrhundertkrise im Bankensektor im Japan der 1980er-Jahre. Zombieunternehmen sind nur noch am Leben, weil die Vorgaben für Kredite zu lasch sind und Zinsen künstlich niedrig gehalten werden. Weltweit betrifft das inzwischen 12 % aller Unternehmen – ein Rekordhoch. In Griechenland betrifft das ca. jeden vierten Kredit, in Italien jeden fünften und in Spanien jeden sechsten.
Eine lebendige Volkswirtschaft braucht jedoch die Bereinigung von unrentablen Unternehmen. So fehlt es an wichtigen Investitionen, die Produktivität sinkt und ein echtes Wirtschaftswachstum findet kaum noch statt.
Normalerweise würden diesen Reinigungsprozess pro Jahr ein bis zwei Prozent aller Firmen betreffen. Durch die aktuelle Zinspolitik sinkt die Zahl der Pleiten jedoch. Während es 2008 und 2009 in Deutschland ca. 30.000 Unternehmen betraf, hat es 2017 nur noch 20.000 erwischt. Normalisieren sich die Zinsen, kann es zu einem Rundumschlag kommen und auch gesunde Unternehmen in die Pleite treiben. So könnten laut dem Banken-Insider Markus Krall, binnen kürzester Zeit zehn Prozent oder mehr von einer Insolvenz erfasst werden.
Serienfans können sich vielleicht ausmalen, was passiert, wenn die Untoten die Überhand gewinnen.
Apropos Serienfans, auch dies ist der Start einer kleinen Serie über die aktuelle Situation in puncto Finanzen.