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Wie funktioniert eigentlich eine Bank?

Wenn man die Frage stellt: „Wie funktioniert eine Bank?“, erhält man meist eine einfache Antwort: Die Bank nimmt Geld von Kunden und verleiht es weiter. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Der wichtigste Mechanismus, der Banken so mächtig macht, ist vielen Menschen unbekannt – und das ist durchaus gewollt.

Bereits Henry Ford, einst der zweitreichste Mensch der Welt, sagte: „Wenn die Menschen wüssten, wie das Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ Eine Revolution ist nicht unser Ziel, aber ein grundlegendes Verständnis dieses Systems kann nicht schaden.

 

Wem gehört das Geld auf dem Konto?

Eine zentrale Erkenntnis gleich vorweg: Das Geld, das Sie auf Ihrem Konto haben, gehört Ihnen nicht direkt. Vielmehr besitzen Sie eine Forderung gegen die Bank. Banken verwalten Guthaben, verleihen es weiter.

Viele Menschen glauben, Banken würden ihre Einlagen direkt als Kredite weitervergeben. Doch das ist nicht der erste Schritt. Tatsächlich hinterlegt die Bank Ihre Einlage bei der Landeszentralbank oder der Europäischen Zentralbank (EZB) als Eigenkapital. Mit dieser Hinterlegung darf sich die Bank eine bis zu 100-fache Summe dieses Eigenkapitals leihen.

 

Geld aus dem „Nichts“ schaffen

Angenommen, Sie haben 10.000 € auf Ihrem Konto. Die Bank hinterlegt diesen Betrag bei der EZB. Damit kann sie sich nun bis zu 1 Million Euro leihen. Erst dieses geliehene Geld wird dann zu Krediten an andere Kunden weitergegeben – natürlich gegen Zinsen.

Hier zeigt sich der eigentliche Mechanismus, mit dem Banken Geld aus dem sprichwörtlichen „Nichts“ schaffen können.

 

Die Zinsspanne als Geschäftsprinzip

Ein weiterer Mythos, den Banken über Jahrzehnte verbreitet haben, lautet: „Eine Rendite von über 10 % gilt als Hochrisiko und unseriös.“ Doch betrachten wir einmal die Realität:

  • Aktuell erhalten Kunden bei der Deutschen Bank für Festgeld mit 12 Monaten Laufzeit 1,6 % Zinsen.
  • Gleichzeitig verlangt die Bank für einen Kredit mit 12 Monaten Laufzeit 3,25 % Zinsen.

Auf den ersten Blick scheint die Differenz gering. Doch betrachtet man das eingesetzte Kapital der Bank und den Hebeleffekt durch die Hinterlegung bei der EZB, ergibt sich eine Rendite von über 10.000 % für die Bank. Ein höchst lukratives Geschäft – und vollkommen legal.

 

Banken und die Geldschöpfung

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Währung als Tauschmittel ist essenziell, und Banken erfüllen eine wichtige Funktion. Doch es ist fragwürdig, dass Banken praktisch unbegrenzt Geld aus dem Nichts schaffen können. Dieses System bringt Risiken mit sich – insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

 

Was bedeutet das für Sie?

In zwei Wochen folgt Teil 2 dieses Beitrags, in dem wir uns anschauen, wie dieses System die Immobilienfinanzierung beeinflusst.

Ein Tipp vorweg: Wer sein Vermögen langfristig absichern will, sollte sich nicht allein auf Buchgeld und Banken verlassen. Greifbare Werte wie z.B. Gold und Silber sind seit Jahrtausenden eine bewährte Form. Denn Gold und Silber sind „echtes Geld“.

 

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