Jahresrückblick 2025: Silber im Fokus eines außergewöhnlichen Börsenjahres
Das Börsenjahr 2025 neigt sich dem Ende zu – und insbesondere Silber hat sich in den vergangenen Monaten zu einem der spannendsten Märkte überhaupt entwickelt. Aktuell wurden erste Silber-Future-Kontrakte geschlossen und die beteiligten Parteien haben sich auf die Auszahlungsmodalitäten geeinigt. Am 17. Dezember 2025 erfolgen die Auszahlungen – ein Datum, das für zusätzlichen Preisdruck sorgen könnte. Denn: Wer nicht genügend physisches Silber besitzt, muss nachkaufen und ein 100-Unzen-Barren kostet inzwischen erstmals über 6.000 Euro.
Ein starkes Silberjahr – endlich wieder eine „echte“ Bewegung
Rückblickend war 2025 für Silberanleger ein starkes Jahr. Mit einer Jahressteigerung von 101 % hat sich der Markt deutlich von einer kleinen, kurzen Rally entfernt und zeigt stattdessen eine echte, nachhaltige Bewegung weg von reinem Papierhandel hin zu physischen Werten.
Ein großer Edelmetallhändler aus Hamburg berichtete mir persönlich, dass er mittlerweile Barren für Kunden zurücklegen müsse – ohne Garantie, dass später überhaupt noch Ware verfügbar ist. Diese Verknappung im Markt macht die Dynamik klar sichtbar.
Gold-Silber-Verhältnis zeigt weiteres Potenzial
Erstaunlich ist dabei, dass das Preisverhältnis von Gold zu Silber weiterhin bei etwa 1:72 liegt. Historisch lag dieses Verhältnis langfristig bei 1:20 – ein Indiz für ein enormes Aufholpotenzial. Beide Edelmetalle gelten derzeit zudem als deutlich unterbewertet.
Ein Analyst berechnete einst, welcher Goldpreis notwendig wäre, sollte die USA wieder zu einer Dollar-Goldbindung zurückkehren. Um die Staatsverschuldung zu neutralisieren, müsste eine Unze Gold bei etwa 160.000 US-Dollar liegen. Bei einem Verhältnis von 1:20 entspräche das einem Silberpreis von 8.000 US-Dollar je Unze – aktuell bewegen wir uns erst in Richtung 65 Dollar.
Industrieabhängigkeit: Was passiert, wenn Silber „fair“ bewertet wird?
Silber ist ein kritisches Industriemetall mit rund 50.000 Anwendungen. Eine echte Neubewertung hätte dramatische Folgen:
- Solarpanele enthalten etwa 20 Gramm Silber. Heute entspricht das ca. 40 Dollar. Bei einer theoretischen Neubewertung wären es rund 5.000 Dollar – das Ende der Solarpolitik.
- Eine neue Samsung-Autobatterie mit nur 9 Minuten Ladezeit enthält Silber im Wert von knapp 2.000 Dollar. Die gleiche Menge würde neu bewertet mehr als 250.000 Dollar kosten – die Innovation wäre wirtschaftlich untragbar.
Die Konsequenz: Ein „realer“ Silberpreis dürfte eigentlich gar nicht erreicht werden, weil viele Zukunftstechnologien unbezahlbar würden. Doch ob man diesen Prozess bremsen kann, ist fraglich – das Vorkommen von Silber nimmt ab, und der industrielle Bedarf steigt weiter.
Silber bleibt ein spannendes Thema – auch in 2026
Viele Entwicklungen in Deutschland stehen an, und wir sind überzeugt, dass es langfristig mit Silber nur aufwärts gehen kann. Edelmetalle bleiben in dieser Phase ein spannender und wichtiger Stabilitätsanker.
Zum Jahresende
Gemeinsam mit Lenea Martens, der ich für die großartigen Ideen für diesen Blog und die hervorragende Zusammenarbeit danke, wünschen wir Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage.
Und für alle, die noch ein kleines, wertbeständiges Geschenk suchen: Eine Silbermünze macht sich ausgezeichnet unter dem Weihnachtsbaum – aber rufen Sie besser vorher an, ob überhaupt noch Ware verfügbar ist.
