Montagsmeeting –
wir sitzen, wie eigentlich jeden Montag, zusammen und besprechen Vergangenes und Zukünftiges.
Aber es gibt ein Thema dass uns immer wieder beschäftigt und worüber wir regelmäßig diskutieren – gute Vorsätze.
Da gibt es Kundenveranstaltungen, Netzwerktreffen und unzählige Gespräche wo wir auf ein Thema aufmerksam machen – Altersvorsorge.
Zahlen, Diagramme, Grafiken oder Schlagzeilen in Zeitungen und Nachrichten, alles sehr wirksam wenn wir sie präsentieren. Die Rufe „wir müssen dringend etwas machen, hilf mir!“ werden laut.
Die guten Vorsätze sind da. Aber was folgt ist ähnlich dem „Nichts“ aus der unendlichen Geschichte.
Alltag und andere Dinge sind wieder wichtiger. Unbequeme Themen lassen sich so schön verdrängen… Und dann ist es wie mit der Steuererklärung. Verdammt, fünf vor zwölf!
Die Steuererklärung bekommt man vielleicht noch mit einer Nachtschicht fertig, aber ein kurzer, intensiver Geldregen kurz vor der Rente ist eher unwahrscheinlich. Ist ja schließlich nicht so wie mit dem Hamburger Wetter.
Dass wir Menschen dazu neigen Unbequemes zu verschieben oder zu verdrängen, liegt wohl einfach in unserer Natur. Die ungeöffnete Post wenn man weiß dass sie eine Rechnung enthält, der volle Mülleimer der eigentlich schon stinkt oder der Zahnarzttermin der eigentlich nötig wäre. Da finden wir uns wohl alle irgendwo wieder.
Aber warum sind wir auch so, wenn es um wirklich Wichtiges geht? Wir sind groß im Träumen. Was haben wir nicht alles vor wenn wir in Rente sind. Reisen, die Welt ansehen, ein tolles Auto fahren dass vor einem schicken Haus im Grünen steht.
Aber wer überlegt schon konkret wie man da hin kommt? Und dabei geht es ja nicht nur um die Anschaffung gewisser Werte. Das Leben als Rentner kann lang werden.
Aber wir sind wiederum bequem. Es gibt ja nicht nur die Variante des Verdrängens und Verschiebens, sondern auch eine, wie ich finde, gefährlichere. Wir schließen eine Lebens- oder Rentenversicherung ab und damit ist für uns das Thema erledigt. Dies geschah vielleicht schon vor Jahren und vor eben genauso langer Zeit hat man das letzte Mal darauf geschaut. Plötzlich kommt dann die Ernüchterung. Damals klang alles toll. Heute stellt man fest, dass man kaum Geld heraus bekommt, oder sogar Geld verliert!
Und auch bei dieser Erkenntnis gibt es zwei verschiedene Handlungsmuster. Einmal noch schnell eine größere Summe – wenn man sie denn hat – anlegen oder die bequeme Variante der Verdrängung. Wenn ich einfach noch mehr einzahle, kommt schon irgendwas bei raus. Irgendwann bestimmt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
So ist es dann auch mit unserer Hoffnung. Irgendwann werden die Menschen wach!