Wie funktioniert eigentlich Börse?

Die Börse ist für viele ein mysteriöser Bereich, an dem Geld verdient und verloren wird, oft ohne zu verstehen, was genau dort passiert. Besonders durch den CO²-Coin, der seit Ende September 2023 für Anleger zugänglich ist und inzwischen an drei Börsen gehandelt wird (unter anderem seit Januar 2024 an der Börse „Vindax“), sind viele meiner Kunden erstmals mit dem Thema in Berührung gekommen und sind auf Grund größerer Investitionsvolumen von „Anlegern“ zu „Investoren“ geworden. Zeit, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ich selbst bin seit fast 30 Jahren an der Börse mal mehr, mal weniger aktiv und starte einen Versuch, Ihnen die Börse so kurz, knapp und präzise wie möglich zu erläutern.

 

Was ist die Börse?

Zunächst einmal: DIE Börse gibt es nicht. Es gibt zahlreiche Börsen für verschiedene Märkte und Produkte. Eine Börse ist im Kern nichts anderes als ein Handelsplatz, an dem Anbieter und Käufer zusammenkommen. Sie kassiert für diese Vermittlung eine Provision, ist aber völlig neutral gegenüber dem, was gehandelt wird – seien es Aktien, Rohstoffe, Kryptowährungen oder gar Tulpenzwiebeln, wie im 17. Jahrhundert in Holland.

Wer sich an den Film „Die Glücksritter“ mit Eddie Murphy erinnert, weiß: Gehandelt wird alles, von Schweinebäuchen bis Orangensaftkonzentrat. Das Grundprinzip bleibt immer gleich.

 

Wie entsteht ein Börsengeschäft?

Ein Börsengeschäft entsteht, wenn zwei Parteien – ein Käufer und ein Verkäufer – aufeinandertreffen. Der Verkäufer gibt eine „Verkaufsorder“ auf, der Käufer eine „Kauforder“. Stimmen die Preisvorstellungen überein, kommt das Geschäft durch beidseitige Bestätigung zustande. Die Börse selbst ist lediglich die Plattform, die diesen Prozess möglich macht.

Meine erste Aktie war „BP“. Ich habe zu einem bestimmten Kurs gekauft, jemand anderes hat zu einem anderen Kurs verkauft. Die Kurse von Käufer und Verkäufer sind an der Börse nicht identisch – die Differenz nennt man „Spread“ und umfasst den Verdienst (die Provision) der Börse.

 

Kryptobörsen – anders als die traditionellen Börsen?

Durch die sogenannten Kryptowährungen (ich nutze hier bewusst den falschen Begriff „Währungen“, da er sehr häufig verwendet wird. Streng genommen handelt es sich um eine reine Anlageklasse und keine echte Währung) sind neue Börsen entstanden, die sogenannten Kryptobörsen. Diese funktionieren jedoch auch nach genau demselben Prinzip wie traditionelle Börsen: Sie bringen Käufer und Verkäufer zusammen und ermöglichen den Handel von digitalen Vermögenswerten.

Am Beispiel des CO²-Coins funktioniert es folgendermaßen; Wenn ich für z.B. 216 € (durchschnittlicher Wert heute) verkaufen möchte, gebe ich eine Verkaufsorder in Höhe von 216 € auf und hoffe, dass jemand bereit ist, zu diesem Preis zu kaufen. Gibt es kein passendes Kaufgebot, findet kein Handel statt. Was macht mich sicher, dass ein Geschäft zustande kommt? Sicherheit entsteht durch Liquidität: Je mehr Marktteilnehmer es gibt, desto größer die Chance, dass ein Handel zustande kommt. Man kann Coins zu einem festen Preis anbieten oder als „Best-Order“ verkaufen, d.h. zum besten verfügbaren Gebot. Letzteres kann riskant sein, wenn wenige Käufer aktiv sind.

 

Was, wenn der Preis zu fallen droht?

Der CO²-Coin ist noch jung an der Börse (seit Januar 2024). Damals konnte man einen Coin für 1,00 € kaufen. Da der Wert bis heute um über 21000 % gestiegen ist, verkaufen bereits einige wieder ihre Coins. Wenn das zu viele werden, gibt es ein Überangebot an Coins. Dieses Überangebot an Coins könnte den Preis stark senken. Das zeigt sich, wenn plötzlich Coins im Wert von 2 Millionen € (die damals einen Wert von 10.000 € hatten, was kein seltener Anlagebetrag war) angeboten werden, das Handelsvolumen aber deutlich geringer ist.

Um Stabilität zu gewährleisten und einen Preisabsturz zu verhindern, ergreift der Coin-Herausgeber folgende Maßnahmen:

  • Mehr Marktteilnehmer durch Listings an weiteren Börsen generieren.
  • Diszipliniertes Verkaufsverhalten der Anleger steuern.
  • Haltefristen setzen, um unkontrollierte Verkaufswellen zu vermeiden.

 

Diszipliniertes Verkaufsverhalten als Schlüssel zum Erfolg

Viele Anleger erleben mit CO²-Coins plötzlich große Vermögenswerte. Hier ist Disziplin gefragt. Selbst Warren Buffett verkauft große Positionen schrittweise, um den Markt nicht negativ zu beeinflussen. Die Börse ist ein spannendes Spielfeld. Lernen Sie die Regeln, beherrschen Sie ihre Emotionen, dann beherrschen Sie das Spiel. Und wenn Sie unsicher sind: Fragen Sie einfach einen erfahrenen Mitspieler.

In diesem Sinne: Viel Erfolg und eine glückliche Hand beim Handeln!

 

 

Finanzielle Entwicklung im Jahre 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie herzlich auf unserem Blog – das erste Mal im neuen Jahr 2025! Während wir voller Zuversicht in die Zukunft blicken, lohnt sich ein Moment des Innehaltens, um die finanzielle Situation weltweit und die Herausforderungen, die vor uns liegen, zu reflektieren.

 

Rückblick auf 2024

Es ist kein vollständiger Rückblick und ich versuche politische Aspekte auszuklammern; Die wirtschaftliche Entwicklung blieb 2024 geprägt von steigenden Staatsschulden und den daraus resultierenden Folgen. Einige Länder haben es geschafft, ihre Schulden im Griff zu behalten, während andere weit über ihre Möglichkeiten hinausgewirtschaftet haben. Die Konsequenzen sind bekannt: Eine Staatsverschuldung, die 90 % des Bruttoinlandsprodukts übersteigt, wird langfristig problematisch. Sie führt häufig zu hoher Inflation, Staatspleiten und Währungsreformen – ein Szenario, das wir in einigen Regionen der Welt bereits beobachten können.

Ein besonders drastisches Beispiel sind die USA: Während es über 200 Jahre dauerte, die erste Billion Dollar Schulden aufzubauen, wird diese Summe heute innerhalb von nur 118 Tagen erreicht. Die Zinszahlungen belaufen sich inzwischen auf über 3 Milliarden Dollar pro Tag – eine immense Last, die den finanziellen Handlungsspielraum immer weiter einengt.

 

Gold und Silber – Wertstabilität in unsicheren Zeiten

In diesem Kontext gewinnen Sachwerte wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Diese Edelmetalle sind wertbeständig und bieten Schutz vor den Risiken des Papiergeldsystems, da sie nicht künstlich vermehrt werden können.

Interessant ist, dass große Nationen wie China, Indien und der Iran ihre Bestände an Gold und Silber aktuell massiv aufstocken. Die Nachfrage nach physischem Silber zeigt sich auch im Preis: Während der Börsenpreis pro Unze bei etwa 30 USD liegt, werden physische Silberprodukte oft mit einem Aufschlag von fast 100 % gehandelt. Dies unterstreicht die Knappheit und den wahren Wert dieser Ressourcen.

 

Neue Entwicklungen – CO₂-Zertifikate als globale Währung?

Ein weiteres spannendes Thema ist die Einführung und der Handel von CO₂-Zertifikaten. Im Jahr 2024 generierte der Staat allein in Deutschland Einnahmen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro aus diesem neuen System. Es zeigt, wie sich wirtschaftliche und ökologische Interessen zunehmend miteinander verknüpfen.

 

Fazit: Inflationsschutz im Fokus

Die globale Verschuldung wird auch 2025 weiter steigen, und die Konsequenzen sind nicht zu unterschätzen. Doch es gibt Möglichkeiten, sich abzusichern: Investitionen in Gold und Silber bieten eine stabile Alternative zum inflationären Papiergeldsystem. Diese Strategie wird nicht nur von Privatanlegern, sondern auch von großen Staaten verfolgt.

Wir wünschen Ihnen ein glückliches Händchen bei Ihren Investments und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2025!

Herzlichst,
Ihr Team von FAIRMASTER Konzept