Warum der Edelmetallsektor in Kürze steigen sollte
Was wissen die Banken, was wir noch nicht wissen?
Fachgremien leisten bewundernswerte Arbeit bei der Aufdeckung der Korruption an der Wall Street, der Fed und im Kongress. Aber sie zeigen auch ein tiefes Missverständnis bezüglich der Architektur des globalen Marktes für Gold und Silber. In einem Artikel schreiben sie, dass „die typischen sicheren Häfen von Gold und T-Noten Geld verlieren“. Nun ja, alle Arten von festverzinslichen Wertpapieren verlieren Geld, denn so funktioniert die Anleihenmathematik, wenn die Zinssätze und Anleiherenditen steigen. Die Gremien berücksichtigen dabei jedoch nicht, dass der Gold- und Silbermarkt gespalten ist.
Eine Seite des Marktes sind die Papierderivatemärkte an der Comex und LBMA sowie OTC-Derivate. Diese Märkte sind undurchsichtig, betrügerisch und eine Quelle für die fantastische Rentabilität der Banken, die die Produkte verwenden, um die Preise von Gold und Silber zu manipulieren. Aktuell diktiert der Papiermarkt den größten Teil der Preisentwicklung. Und da stecken nicht nur die Banken hinter. Die Hedgefonds haben Zehntausende von Gold- und Silberpapierkontrakten an der Comex abgestoßen. Dies zeigt sich in den wöchentlichen COT-Berichten, die zeigen, dass die Hedgefonds (Segment Managed Money) ihre Brutto-Short-Position zunehmend erhöhen und ihre Netto-Long-Position reduzieren. Die Hedgefonds sind seit einigen Wochen Netto-Short-Papiersilber. Ihre jüngste Netto-Short-Positionierung in Papiergold ist die größte seit Menschengedenken. Umgekehrt haben sich die Comex-Banken (Segment Swap Dealers) von einer großen Netto-Short-Position zu einer Netto-Long-Position in Papiersilber gewandelt und decken ihre Short-Position in Papiergold aggressiv ab.
Die andere Seite des Gold- und Silbermarktes umfasst physisches Gold und Silber. Damit meine ich den Markt, in dem große Käufer – hauptsächlich Käufer der östlichen Hemisphäre – riesige Mengen an physischem Gold und Silber ansammeln und verlangen, dass das Metall physisch in ihren Besitz / ihre Verwahrung geliefert wird, anstatt in zugewiesenen und nicht zugewiesenen Tresoren in London und New York (eigentlich Delaware) zu bleiben. Zentralbanken, souveräne Einheiten und die Inder kaufen derzeit große Mengen an physischem Gold. Im Gegensatz zu den Papiermärkten, in denen Comex-Verträge und LBMA-Terminvereinbarungen so einfach gedruckt werden können wie Schatzanleihenzertifikate, gibt es keine großen identifizierbare Verkäufer von physischem Gold und Silber. Zwar wird Gold und Silber über die Bullionbanken von den Produzenten an die Käufer vermittelt, aber es gibt weltweit keine Transaktionen, bei denen ein großer Inhaber von physischem Gold oder Silber seine Bestände an die Käufer verkauft. Und wenn Lieferausfälle auftreten, werden die nicht zugeordneten GLD- und SLV-Konten (Sub-Custodian-Konten) von den Banken gestohlen und an Käufer versandt.
Die Banken bieten nicht aggressiv an, um ihre Short-Positionen abzudecken. Vielmehr lassen Sie die Hedgefonds geschickt den Preis mit einer Lawine von Verkäufen / Leerverkäufen nach unten treiben und nutzen dies opportunistisch, um ihre Short-Positionen zu decken, wenn der Preis fällt. Kluge Spieler wissen, dass wenn das „Haus“ bzw. die Dealer alle in eine Richtung platzierten Wetten für ihr eigenes Konto annehmen, das Spiel manipuliert ist. Was wissen die Banken, was wir noch nicht wissen? Dies ist eine ähnliche Konstellation zum endgültigen Tiefpunkt des Edelmetallsektors Ende Oktober 2008, als der Edelmetallsektor einen Cent drehte und höher schoss, während der Aktienmarkt noch sechs Monate lang weiter nach Süden wanderte.
Irgendein Ereignis stoppte damals den Verkauf von Papiergold und -silber und die Papier-Shorts versuchten mit der Deckung zu beginnen, was den Markt nach oben trieb und eine 2 1/2-jährige Bullenbewegung im Edelmetallsektor auslöste. Was auch immer der Auslöser war, ist unklar. Aber er stand definitiv im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des De-facto-Kreditmarktes und des Bankensystems. Es ist eine Frage des Timings. Die Kreditmärkte schmelzen zusammen, wie die Verwüstung der verschiedenen Fiat-Währungen zeigt. Schauen Sie sich einen historischen Chart des Dollars an. Darin können Sie sehen, dass der Dollar im Sommer 2008, kurz vor der Implosion des Finanzsystems, in die Höhe schoss (so wie es aktuell wieder der Fall ist).
Basierend auf dem Verhalten der Kredit- und Devisenmärkte und der eklatanten Neupositionierung von Papiergold und Silber zwischen den Banken und den Hedgefonds (gemäß des COT-Berichts), glaube ich, dass ein ähnliches Auslöseereignis in den kommenden Monaten, möglicherweise sogar noch vor Weihnachten, eintreten wird.